Ubisoft beschleunigt den Einsatz fortschrittlicher generativer KI-Systeme im gesamten Unternehmen, wobei die Führungsebene diesen Wandel nun als eine Revolution bezeichnet, die mit dem Übergang des Gamings zu 3D vergleichbar ist.
Ubisoft-CEO Yves Guillemot nutzte eine kürzliche Ubisoft-Telefonkonferenz zu den Geschäftsergebnissen, um zu unterstreichen, wie tief die KI mittlerweile im Verlag verankert ist. Laut Guillemot wurde generative KI im gesamten Unternehmen integriert und prägt bereits zukünftige Projekte. Darüber hinaus bezeichnete er die Technologie als einen grundlegenden Wandel für das Medium und nicht als kurzfristigen Trend.
In der Telefonkonferenz (über Game File) widmete Guillemot dem Thema eine konzentrierte Minute und betonte dessen wachsende Bedeutung. Er sagte, Ubisoft mache "große Fortschritte bei der Anwendung von Gen KI für hochwertige Anwendungsfälle, die greifbare Vorteile" sowohl für Spieler als auch für interne Teams bringen. Er betonte jedoch auch, dass Experimente an klare Produktionsanforderungen gebunden sind und nicht an abstrakten Hype.
Guillemot ging noch weiter und behauptete: "Es ist eine ebenso große Revolution für unsere Branche wie der Wechsel zu 3D. Und wir haben alles, um auf diesem Gebiet führend zu sein." Damit positionierte sich Ubisoft als früher, aggressiver Anwender. Das Unternehmen hat zuvor mit Technologieunternehmen wie Nvidia bei Cloud- und KI-Initiativen zusammengearbeitet und damit eine Grundlage für diese Bemühungen geschaffen.
Auf der spielerzugewandten Seite sagte Guillemot, dass Ubisoft "bahnbrechende" KI-Anwendungen für Spiele vorantreibt. Diese basieren auf dem Neo-NPCs-Prototyp, den der Verlag erstmals 2024 ankündigte. Was als experimentelles Prototyping begann, ist nun in das übergegangen, was Guillemot als "Spielerrealität" in aktiven Entwicklungspipelines bezeichnete.
Er merkte an, dass das Unternehmen bereits über frühe Tests hinausgegangen ist und sich darauf vorbereitet, vor Ende des Jahres konkretere Implementierungen zu präsentieren. Darüber hinaus scheint Ubisoft bestrebt zu sein, KI-gesteuerte Nicht-Spieler-Charaktere als zentrale Säule zukünftigen Designs zu positionieren, was möglicherweise verändert, wie Spieler mit Spielwelten interagieren. Details zu bestimmten Titeln wurden während des Gesprächs nicht bekannt gegeben.
Bisher war das sichtbarste Ergebnis dieser Bemühungen eine Prototyp-Version der Neo-NPCs, die in Demos und Präsentationen vorgestellt wurde. In internen Diskussionen beschrieb Guillemot diese Technologie als "ein Werkzeug, das zuerst entwickelt wurde", mit der Erwartung, dass kreative Teams die besten Einsatzmöglichkeiten entdecken werden. Er räumte jedoch ein, dass es ein Argument gibt, dass die leistungsstärksten KI-Tools für die Spieleentwicklung entstehen, wenn sie direkt bestehende Design- oder Produktionsprobleme lösen.
Guillemot betonte, dass die KI-Arbeit des Verlags nun weit über isolierte F&E-Projekte hinausgeht. Auf der Produktionsseite, sagte er, "umarmen" Teams in allen Ubisoft-Studios und -Büros "diese neue Technologie". Darüber hinaus "erkunden sie ständig neue Anwendungsfälle" in den Bereichen Programmierung, Kunst-Workflows und allgemeine Verbesserungen der Spielqualität.
Dies bedeutet, dass die Ubisoft-KI-Integration nicht mehr auf experimentelle Showcases wie Neo-NPCs beschränkt ist. Stattdessen werden generative Systeme und Automatisierung eingesetzt, um alltägliche Aufgaben zu unterstützen, von der Inhaltserstellung bis hin zu Qualitätskontrollen. Das Unternehmen hat jedoch noch nicht im Detail dargelegt, welche internen Tools regelmäßig verwendet werden oder wie sie sich auf Personal und Budgets auswirken.
Zuvor hatte Guillemot den Hype um KI heruntergespielt und sie als "nur eine weitere zu testende Technologie" beschrieben. Schneller Vorspul zum aktuellen Anstieg des KI-Optimismus, und sein Ton hat sich deutlich verändert. Er scheint nun fest optimistisch in Bezug auf generative KI in Videospielen zu sein und stellt sie als grundlegende Schicht zukünftiger Entwicklung dar und nicht als Nebenexperiment.
Trotz der Begeisterung der Führungsebene verlief Ubisofts KI-Reise nicht ganz reibungslos. Das Unternehmen entschuldigte sich kürzlich bei Anno 117: Pax Romana-Spielern für die "versehentliche" Aufnahme eines KI-generierten Ladebildschirms in der Veröffentlichungsversion des Spiels. Der Vorfall verdeutlichte jedoch, wie schnell generative Assets in ausgelieferte Produkte gelangen und Gegenreaktionen in der Community auslösen können.
Die Entschuldigung deutete darauf hin, dass sich interne Richtlinien zur KI-Nutzung noch entwickeln. Darüber hinaus unterstreichen die Reaktionen der Spieler eine breitere Spannung in der Branche: Während einige die erhöhte Dynamik und Skalierung durch generative KI in Spielen begrüßen, sorgen sich andere um Qualität, Transparenz und potenzielle Arbeitsplatzverlagerung. Ubisoft hat noch keine detaillierte öffentliche Richtlinie darüber veröffentlicht, wo es diese Grenzen zieht.
Breitere Branchendebatten über KI-Kunst, Sprachsynthese und narratives Design intensivieren sich weiter. Externe Beobachter und Arbeitsorganisationen, wie die Writers Guild of America, haben Bedenken hinsichtlich unkontrollierter KI-Einführung geäußert. Zum Kontext: Die Berichterstattung von Outlets wie IGN und Analysen von PC Gamer haben ähnliche Kontroversen um andere Verlage und Studios verfolgt.
Guillemots Vergleich zwischen KI und dem Übergang von 2D zu 3D spiegelt wider, wie Ubisoft die langfristigen Auswirkungen dieser Tools sieht. Seiner Ansicht nach wird die generative KI-Revolution in Spielen Arbeitsabläufe, Spieldesign und Spielererwartungen in einer Weise umgestalten, die mit dem früheren technologischen Sprung vergleichbar ist. Darüber hinaus glaubt er, dass Ubisofts globale Größe ihm einen Vorteil bei der Einführung solcher Systeme verschafft.
Laut Guillemot kann KI sowohl den Inhaltsumfang als auch die systemische Tiefe unterstützen, von intelligenteren Nicht-Spieler-Charakteren bis hin zu reaktionsfähigeren Welten. Er stellte sie jedoch auch als Verstärker menschlicher Kreativität dar und nicht als Ersatz, was darauf hindeutet, dass die effektivsten Einsätze Designer und Autoren ergänzen werden, anstatt sie zu verdrängen.
Branchenanalysten haben festgestellt, dass große Verlage, die mit KI-geführten Produktionspipelines experimentieren, schnellere Iterationszeiten erreichen und bestimmte Kosten senken könnten. Sie warnen jedoch auch vor rechtlichen, ethischen und Reputationsrisiken, wenn Unternehmen Datenquellen und Arbeitsauswirkungen nicht sorgfältig verwalten.
Die KI-fokussierten Kommentare kamen während einer Telefonkonferenz zu den Geschäftsergebnissen, die kurz nach der vorübergehenden Einstellung des Handels mit Ubisoft-Aktien stattfand. Die Pause löste in der Spielebranche breite Spekulationen über eine mögliche Übernahme oder größere Umstrukturierung aus. Ubisoft bestätigte jedoch später, dass der Stopp auf ein Problem mit neuen Wirtschaftsprüfern zurückzuführen war und nicht auf Übernahmeaktivitäten.
Dieser Hintergrund verlieh Guillemots Bemerkungen zusätzliches Gewicht. Darüber hinaus signalisierte es den Investoren, dass Ubisoft in einer Zeit intensiven Wettbewerbs stark auf KI als Differenzierungsfaktor setzt. Obwohl er keine spezifischen finanziellen Ziele im Zusammenhang mit KI nannte, deutet die Darstellung als Revolution im 3D-ähnlichen Maßstab darauf hin, dass das Management sie als zentral für die langfristige Strategie ansieht.
Zusammenfassend behandelt die Führung von Ubisoft fortschrittliche KI nun als zentrale Säule in den Bereichen Design, Produktion und Live-Spiele und geht weit über frühe Experimente hinaus. Die kommenden Monate und weitere Demos von Neo-NPCs oder verwandten Systemen werden zeigen, ob sich diese kühne Positionierung in Erfahrungen übersetzt, die die Spieler tatsächlich annehmen.


